O Menino e o Mundo (2013)
80 minuten

O Menino e o Mundo
O Menino e o Mundo
Animation
Abenteuer
Familienfilm
Kinostart: 18.11.2015 (Schweiz)
Regie: Alê Abreu
Drehbuch: Alê Abreu
Darsteller: Marco Aurélio Campos, Vinicius Garcia, Lu Horta
Drehort: Brasilien

Inhaltsangabe - O Menino e o Mundo

Die Arme und Beine des kleinen Cucas sind schmal wie Nähgarn und der Kopf rund wie ein Fussball oder wie die Weltkugel, die er mit neugierigem Blick erkundet. Sein Interesse gilt all jedem, was er in und um sein Dorf entdeckt. Blumen, Fische, Vögel, aber auch die Klänge und Melodien, die sich vor seinen Augen in schillernde Farben verwandeln, fesseln seine Aufmerksamkeit. Leicht ist er, leicht wie eine Feder und so passiert es schon mal, dass der Wind ihn ergreift und bis hoch oben in die Wolken trägt, von wo er eine besondere Aussicht auf die Erde bekommt. Doch Cucas Leben erfährt eine harte Landung als sein Vater die Familie verlässt, um in der Stadt Arbeit zu finden. Kurzentschlossen macht sich der kleine Junge mit gepacktem Koffer auf, seinen Vater zu suchen, in der Hoffnung die Familie wieder zusammen zu bringen. Die Reise des Jungen entfaltet sich bildgewaltig mit jeder neuen Station, immer verschiedener und komplexer werden die Animationen. Das Dorf noch in feinen, minimalistisch gehaltenen Skizzen gezeigt, erscheinen die von Baumwollfeldern gesäumten Landstrassen in pastellfarbenen breiten Pinselstrichen, die sich in wilden Wellen verlieren. Die Stadt entsteht vor den Augen Cucas aus verschiedenen Collage Techniken im Strudel bunter Farben. Explodierende Feuerwerkskörper erleuchten den Himmel über den zusammen gestückelten Favelas, während Neonwerbung und grelle Schaufenster die Straßen erhellen.Ohne Dialoge beschreibt der Film auf besondere Weise den Konflikt zwischen arm und reich, Land und Stadt, indigenen Einwohnern und Weißen, Handarbeit und industrialisierter Arbeit – doch durch das drunter und drüber der Stadt vernimmt man das Schlagen der Herzen der Menschen wie ein Song.

Videos - Trailers

Rezensionen - O Menino e o Mundo

  • critic.de
    Alê Abreu gibt Hilfestellungen in Empathie – weil er nicht von Sehnsucht erzählt, sondern sie hervortreibt.
    Menschen verdanken ihre Intelligenz den Füßen, schreibt George Santayana. Um zu denken, muss man sich bewegen. Die Bewegung im Kopf und Bewegung durch den Raum sind innig miteinander verstrickt. Zum Beispiel die Metapher. Ein Begriff wird anderswo hin verfrachtet, in einen anderen Bedeutungskosmos. Zu denken heißt auch zu transportieren.
    Alê Abreus Cartoon Der Junge und die Welt (O menino e o mundo) ist ein Reisebericht aus konkreten Metaphern: Streifen verwandeln sich in Regen, ein Bildkreisen wird zum Windrad. Eine Linie wird zum Horizont, wird zum Fluss, wird zum Meer. Ein Wiegenlied der Mutter wird zu gelben Schwebebällen. In einer Dose lassen sie sich fangen, und die Dose lässt sich vergraben. Um Jahrzehnte, ganze Leben, später wieder ausgegraben und gelauscht zu werden, von einem erwachsenen Jungen, einem anderen Menschen. Es ist ein Film über die Suche einer kleinen Strichfigur nach ihrem Vater, über die Reise der Armen auf der Suche nach Reichtum, eine Geschichte über eine ausbleibende Heimkehr.
    [mehr..]
    Veröffentlicht: 14.12.2015
  • SpielFilm
    Kurz vor Jahresende startet ein Animationsfilm aus Brasilien in den deutschen Kinos, der gemeinsam mit einer britischen und einer US-amerikanischen Produktion zu den herausragenden 2015 gehört. Wie "Shaun das Schaf" braucht der Film keine Worte. Und wie "Alles steht Kopf" erzählt auch "Der Junge und die Welt" von einer heilen Kindheit, die erste Risse bekommt. Doch während die US-Produktion vermittels am Computer entworfener 3D-Bilder in den Kopf ihrer Protagonistin eintaucht und deren Innenl. [mehr..]
    10 / 10
    Veröffentlicht: 14.12.2015

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