Ein Film dessen dramaturgischer Aufbau von R [mehr..]
6 / 10
Veröffentlicht: 06.08.2012
Mann Beisst Film
Einst lebten wir auf dem Land, dann lebten wir in den Städten, und von jetzt an leben wir im Netz!, hält der stets im charismatischen Orakel-Ton daherredende Geschäftsmann Sean Parker (gespielt von Popstar Justin Timberlake) den Studenten-Nerds auf der Jubiläumsfeier anlässlich des millionsten Users der Internet-Plattform Facebook in David Finchers neuem Film The Social Network vor Augen. Mittlerweile zählt die Mutter aller sozialen Netzwerke an die 500 Millionen Mitglieder in 207 Ländern, wie es die für ein Biopic typischen Texttafeln im Abspann verraten. Der sonst eher düsteren, visionären Thriller-Stoffen zugeneigte Fincher (Seven, Fight Club, Zodiac) setzte dem Facebook-Gründer Mark Zuckerberg - zum Entstehungszeitpunkt des Films jüngster Self-made-Milliardär weltweit - ein rasant-aufregendes, stilsicheres Denkmal, und streift dabei en passant den Zeitgeist der schnelllebigen Generation der Nullerjahre, der trotz maximaler Transparenz durch Globalisierung und digitale Vernetzung der Ruf des Kommunikationsscheuen anhaftet. [mehr..]
8 / 10
Veröffentlicht: 15.02.2011
critic.de
„Facebook“ meint ursprünglich eine Art Handbuch mit wichtigen Bildern, Namen und Daten, das Erstsemester an amerikanischen Colleges zum Studienbeginn überreicht bekommen. In Finchers Film geht es jedoch kaum um die Präsentation von Gesichtern, weder im analogen Handbuch noch auf einer digitalen Plattform, sondern um die Entstehungsgeschichte des Erfolgsnetzwerks und damit um die Geschichte des Gründers Mark Zuckerberg (Jesse Eisenberg). Eine Narration, in der Fincher geschickt Rückblenden mit einer Parallelmontage gleich zweier juristischer Verhandlungen verwebt. [mehr..]
Veröffentlicht: 25.09.2010
Filmstarts
Dass wir unser Dasein in schnelllebigen Zeiten fristen, ist spätestens jetzt klar, wo sich Kult-Regisseur David Fincher eines brandaktuellen Themas wie Facebook angenommen hat und doch ein Geschichtsfilm dabei herausgekommen ist. Am Ende von „The Social Network" feiert Facebook seinen millionsten User, dabei hat das größte und mächtigste unter den sozialen Netzwerken inzwischen längst die 170-Millionen-Nutzer-Marke übertroffen. Obwohl alles, was auf der Leinwand geschieht, erst wenige Jahre her ist, gibt es trotzdem die für das Genre typischen Texttafeln, die einem direkt vor dem Abspann mitteilen, wie es mit den Charakteren nach der Filmstory weitergegangen ist. Aber das soll jetzt keinesfalls heißen, dass Fincher gescheitert wäre, er hat bloß einen anderen Ansatz gewählt. „The Social Network" ist weniger Zeitgeistfilm als waschechtes Biopic. Im Mittelpunkt steht Facebook-Gründer und Multi-Milliardär Mark Zuckerberg, dem Fincher in zwei extrem kurzweiligen Stunden immer wieder ganz nahe kommt, nur um am Schluss einzugestehen, dass sich das Phänomen Zuckerberg wohl doch nicht vollständig entschlüsseln lässt. [mehr..]
9 / 10
Veröffentlicht: 00.00.0000
Filmrezension.de
Mark Zuckerberg war nicht amüsiert. Er lehnte ein Biopic über sich und den Entstehungsprozess von Facebook ab. Regisseur David Fincher ("Sieben") und sein Drehbuchautor Aaron Sorkin ("The West WIng") ließen sich nicht davon abhalten und setzten den Film in die Tat um, was unter anderem mit einem Academy Award für das Beste adaptierte Drehbuch belohnt wurde nach einem Buch von Ben Mezrich ("Milliardär per Zufall"). Das Medienrecht der USA ist liberaler als hierzulande: In Deutschland hätte man andere Namen wählen müssen. Der Film nennt alle negativ dargestellten Beteiligten so, wie sie wirklich heißen. Durchaus zum Schaden Zuckerbergs: Der Multimilliardär kommt in dem Film nicht gerade gut weg. Der Film betont sein Dasein als wenn auch hochintelligenter, hochintellektueller Nerd und Soziopath. Faktentreu möchte der Film nicht sein, worauf sowohl Zuckerberg als auch Fincher und Sorkin mehrfach hingewiesen haben. [mehr..]