Zwischen Hindukusch und Heimatgefühlen: Der Videokünstler Omer Fast entdeckt in seinem eigenwilligen Konzeptfilm das Kriegsrecht in deutschem Sand. Wie weitermachen, wenn sich alles entfernt? Was bleibt, und warum geht es immer weiter? Continuity, das ist ein Film mit einem mehr als emblematischen Titel. Schon das Setting ist beunruhigend: Irgendwo in Brandenburg holt ein Ehepaar einen jungen Soldaten vom Bahnhof ab. Es scheint sich um die Rückkehr ihres Sohnes Daniel zu handeln, aus dem Krieg in Afghanistan. Aber der junge Mann ist nicht ihr wirklicher Sohn. Abends wird dezent bei Rehrücken und Rotwein gefeiert, endlich kehrt die verloren geglaubte häusliche Normalität ein. Am nächsten Tag ist der Ersatz-Sohn wieder wie vom Erdboden verschluckt. Das Spielchen wiederholt sich dreimal, mit unterschiedlichen Söhnen - eine ganz und gar ritualisierte Psychopathologie deutet sich an. Eigentlich aber geht es dem israelischen und Wahl-Berliner Videokünstler und Regisseur Omer Fast um ein Thema, das abseits von Tatort und Anne Will noch wenig bearbeitet ist: um das Deutschland von heute und den Krieg. Ja, es gibt ihn wieder. [mehr..]
Veröffentlicht: 11.11.2016
Programmkino
Das Ehepaar Torsten (André M. Hennicke) und Katja Fiedler (Iris Böhm) fährt zum Bahnhof, um ihren Sohn Daniel abzuholen, der von seinem Bundeswehr-Einsatz in Afghanistan zurückgekehrt ist. In der Villa der Eltern angekommen, scheint sich Daniel nicht auszukennen, auch beim Esse [mehr..]